Kleines Expeditionschiff (Golden Hind ?) nach Plänen von Hoeckel

  • Hmm, Gentlemen,


    es erfreut mich sehr, daß Euch meine Werkelei gefällt, macht mich andererseits auch etwas verlegen. So toll ist das nun auch wieder alles nicht.


    Der nächste Dekostreifen ist dran.


    Die Dreiecke sind gemalt. Das heißt angezeichnet und möglichst sauber mit "Masking Tape" aus dem Architekturbedarf abgeklebt. Als Farbe verwende ich auch hier Tempera. Gouache von Schminke und Lukas.
    Die Farben, die es ja in unglaublich vielen Farbtönen gibt, entsprechen nach Aussagen von Museumsarchäologen in etwa den im 16.Jahrhundert verwendeten Farbtönen.


    Als probat hat es sich herausgestellt z.B. erst die Flächen, hier mit Deckweis, zu malen und dann vor der Weiterbearbeitung zu Lackieren. Ich verwende dafür Mattlack von Marabu - benzingelöst. Das hat den Vorteil, daß zum einen die Kapilarwirkung der Holzflächen weg ist, also keine Farbe die Abklebungen unterwandert, und fehlerhafte Bemalungen, die im nächsten Arbeitsgang aufgebracht werden, da Wasserfarbe, mit einem feuchten Tuch abgewischt werden können.Das hatte ich gestern Abend als mir die Gestaltung der Fläche über den blauen Elementen nach dem Entfernen der Abklebungen ganz und garnicht gefiel. Lappen naßmachen, abwischen und überlegen wie es besser gehen könnte.


    Diese Farben und Lacke lassen sich bei weiteren Lackierungen ohne Randbildung weiter führen, da sie ihre erste Schicht leicht anlösen.




    Die Vierecke bei der Größe der Elemente von 10 x 10mm abzukleben wäre zwar möglich, wäre dann aber eine selbst mir, der gern kleinteilig arbeitet, zu viel Fummelei gewesen. Ergo habe ich mir farblich passenden Tonkarton im Künstlerbedarf beschafft und die Teile zugeschnitten und mit Weißleim angeklebt. Sieht m.E. nach dem Lackieren annehmbar aus.


    Best regards


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • No Sir


    Ursprünglich Maschinst. Na gut, ist auch meistens unter Tage

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  • Als probat hat es sich herausgestellt z.B. erst die Flächen, hier mit Deckweis, zu malen und dann vor der Weiterbearbeitung zu Lackieren. Ich verwende dafür Mattlack von Marabu - benzingelöst. Das hat den Vorteil, daß zum einen die Kapilarwirkung der Holzflächen weg ist, also keine Farbe die Abklebungen unterwandert, und fehlerhafte Bemalungen, die im nächsten Arbeitsgang aufgebracht werden, da Wasserfarbe, mit einem feuchten Tuch abgewischt werden können.

    Das kannst du gern nochmal posten, unter Tipps und Tricks. Genial einfach, einfach genial! :thumbup:

  • Aye, Bonden,


    bin Deiner Anregung gefolgt, und habe das kleine Thema mit einigen Ergänzungen in T und T eingestellt.



    Heute war ein weiterer "Maltag" auf der Werft. Die obere Dekorreihe des Achterschiffes, etliche Strecken der dortigen schmalen Leisten, und ganz im Tudorgrün die Stützen und Rahmen der Galerie waren zu bearbeiten.



    Die Frage nach dem Heckspiegelbild habe ich entgegen den vor Längerem gemachten Überlegungen zum Bild gelöst indem ich die Königsstandarte der Queen Elizabeth I. dafür genommen habe. Darauf gekommen bin ich, da eine Replika im UK genau dieses Königswappen trägt. Nebenbei ist es durchaus möglich, daß die GH, die ja auf Befehl der Queen nach der Weltumsegelung hergerichtet und als nationales Schaustück bis 1662 in London für Besucher öffentlich zugänglich war, dies Wappen zu der Zeit trug.


    Egal, die Puristen des Modellbaues werden daran genügend zum Kopfschütteln finden. Aber wie hat schon Lessing geschrieben: manche finden ein Haar in der Suppe, weil sie den Kopf solange darüber schütteln bis eins hineingefallen ist. :):)


    Zum Verfahren: das Bild steht als gemeinfreie Datei in Wikipedia UK. In Powerpoint formatiert und den Ausdruck eingepaßt und mit Lack bearbeitet.



    Dementsprechend bekommen die Felder der Schanz der Galerie noch die Tudorrose und die Insignien der Königin.


    Cheers


    Angarvater


    P.s. Mir gefällt am Königswappen im Detail besonders das Motto semper eadem = immer das Selbe. Was
    die Queen damit genau sagen wollte hat sie nie veröffentlicht. Daher gibt es eine beachtlich Anzahl an Interpretationen dazu. Die häufigste ist wohl die, daß Elizabeth Kontinuität der Herrschaft zum Wohl des Königreiches als Regierungsstil damit postulierte. Dies insbesondere im Gegensatz zu ihrem Vater Henry VIII.
    dessen Herrschaft insbesondere in den letzeten Jahren nicht mehr berechenbar war.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Sehr schön geworden.
    Auch das Wappen finde ich passend.
    Manche Königliche Wappen haben schon einen gewissen Humor.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Danke!


    Nun ja die englischen Könige hatten es ja mit solchen Sprüchen . Sic: Honi soit qui mal y pense

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  • Für den untersten Dekostreifen der Bordwand habe ich das "Tudorgrün" genommen.




    Damit sind die Dekorationen der Bordwand fertig. Um meine Enkelin Lena (fünf Jahre) zu zitieren: "Das ist ein schön buntes Peter Pan Schiff". :D:D:D


    Best regards


    Angarvater

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  • Ich bin begeistert!Und ich habe jetzt beschlossen, endlich wieder die gute alte Tradition der Werftinspektionen aufleben zu lassen - als oberster Werftmeister muss ich schließlich wissen, was sich hier auf den einzelnen Hellings so alles tut. Rechne also demnächst mal mit einer Visite! :D

  • Aye, Admiral!


    Es wäre ihrer Ladyschaft und mir eine große Freude Euch persönlich auf Angarfathers Dockyard begrüßen zu dürfen.


    Your ever humble serveant


    Angarvater

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  • Wirklich schön Angarvater. Ich stelle mir nur vor, was Wind und Wellen mit dem schicken Anstrich gemacht haben.


    Da Wappen ist eine pragmatische Lösung, da wir es ja einfach nicht besser wissen können und die Repliken das Wappen tragen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Gentlemen!


    Vielen Dank für Euer freundliches Interesse am Neubau!


    @ Speedy Ich schätze, dass nach längerer Seefahrt von der Dekomalerei nicht mehr viel übrig gewesen ist. Soweit ich weis führte man immer eine kleine Reserve an Stockholmtar zum nacharbeiten wichtiger Bereiche mit. Dann dürfte die GH ziemlich schmucklos nach England zurückgekommen sein.


    Das Thema findet sich ja sogar in der Literatur wieder. So pönen die Jantjes auf der Surprise vor dem Heimathafen immer mal wieder ihren Kahn damit er beim Einlaufen „ship shape“ist.


    Bei Drake, und auch seinen Leuten diean der Beute beteiligt waren, kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Viel Farbe nahm viel Laderaum weg. Also wozu sollte das gut sein. Was zählte war die Beute mit der der Kasten so vollgestaut war, dass Drake sogar die Kanonen über Bord gehen lies anstatt Ladung zu reduzieren. Wie heißt das doch so nett: First things first

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  • @Angarvater


    Sehr schön geworden.


    Ich finde es aber etwas Schade, dass die Farbe die komplette Holzmaserung verschwinden läßt. Welche Farben verwendest Du? Hast Du mal ersucht mit guten Acrylfarben in ganz dünnen Schichten zu malen?

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • @Anobium Punctatum


    Ich verwende Temperafarben aus dem Künstlerbedarf ( Schmincke und Lukas ). Mir fällt die Arbeit damit leichter als mit den Acrylaten. Leicht transparent zu arbeiten ist genauso wie Blankholzbau nicht so mein Geschmack da ich in "Groß" , ausgenommen kleine Luxusboote, keine Schiffe ohne kräftigen Korrosions- oder Errosionsschutz gesehen habe, und das waren während meiner Fahrenszeit schon so einige Kähne. Ich denke, daß die Kapitäne der damaligen Zeit sehr auf Holzschutz erpicht waren um ihre Pötte möglichst lange am Leben zu halten.


    Zwar bewundere ich bei den Könnern des Blankholzbaues ihre Handwerks- und Kunstfertigkeit, aber das ist eben nicht , wie sagt man so schön, mein Ding.


    Heute konnte ich die Malerarbeiten abschließen. Hier nun noch ein paar Bilder vom Neubau heute Abend.



    Ihre Majestät findet jetzt Ihre Insignien und das Wappen Ihres Hauses in voller Pracht am Schiff.



    Best regards and cheers!


    Angarvater

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  • sehr schön anzuschauen. Die Farbigkeit dieser Epoche hat was.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson