Kleines Expeditionschiff (Golden Hind ?) nach Plänen von Hoeckel

  • Mit jedem Baufortschritt wird deutlicher, was für ein Schmuckstück Deine Kleine ist :thumbsup:
    Und Sie macht irgendwie abhängig - Ich habe schon ein paar Blätter mit Skizzen zu Tudor-Galeonen auf dem Schreibtisch liegen :rolleyes:

  • 1576 Angarfathers Dockyard Zeichenboden des Shipwright.


    "Master, da war gestern schon wieder dieser Lord Croidon auf der Werft und hat sich den Neubau, Ihr wißt den für Kapitän Drake, genau angeshen."
    "Und? hat er was gesagt?" "Na ja, Ihr wißt doch wie die hohen Herren sind. Mit uns Gesellen reden die doch nicht. Aber er wirkte vom Schiff ganz angetan."


    "Hmm," der Shipwright streicht sich nachdenklich den Bart: "Seit mal freundlich zu dem Mann. Vielleicht springt da ja ein weiterer Auftrag heraus. So, nun aber wieder an die Arbeit! Ich habe hier auch noch genügend zu tun!"


    2019 Freut den Shipwright wenn das Schiffchen gefällt.


    Best regards Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Aye, Shipmates!


    Die beiden Stückpforten des Halbdecks waren noch einzuschneiden, zwei Nagelbänke anzufertigen und einzubauen und das fertige Holzwerk des Achterschiffes innen Rot und aussen Weiß anzustreichen. Ach ja, auf dem Halbdeck waren noch die Nagelungen der Plankung darzustellen.


    Bitte sehr, so sieht das jetzt aus.





    Cheerio!


    Angarvater

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  • Vielen Dank für die Likes und die freundlichen Worte!


    Speedy. Ja, ich finde auch, daß das Schiffchen recht hübsch werden wird. Zuerst habe ich mich mit ihren Formen und Farben etwas schwer getan, da ich bis dato nur Schiffe aus dem Age of Sail gebaut hatte, und die sind von der Form und Farbgebung her doch viel nüchterner. Selbst die geschmückten Galionen der großen Kampfschiffe und die Heckdekorationen machen ja nur einen kleinen Teil des nelsonschen Schiffes aus. Wenn ich mich hier im Büro umdrehe und die dort drüben liegende Agamemnon an sehe, sehe ich einen mächtigen Artillerieträger mit etwas Deko an Heck und Bug, der klar signalisiert: leg Dich nicht mit mir an. Selbst die noch im Verhältnis stark dekorierte kleine Pegasus, eine Korvette, ist ein mit Kanonen und Bordwandkanonen gespicktes sehr wehrhaftes Schiff, mit dem im Ernstfall nicht zu spaßen ist, die also deutlich ihre Zähne zeigt.. Dem gegenüber läßt die fröhliche Bemalung der kleinen G H oder der viel größeren Revenge sowie die bunten Segel der damaligen Königsschiffe die Bordartillerie zumindest vom Bild her sehr in den Hintergrund treten.


    Eine Ausnahme im Age of Sail stellt die Staatenjacht Utrecht dar. Nur ist sie von Rumpf und Takelung ein ganz typischer Kutter ihrer Zeit. Natürlich zeigen ihre Eigner durch die protzige Deko ganz bewußt und deutlich wer sie sind. Abe sie ist ja auch kein Kampfschiff, auch wenn sie ein paar Erbsenschleudern ( max. Dreipfünder. Maximal!) an Bord hat. Die sind letztendlich aber keine Gefechtrswaffen sondern Signalkanonen, und im Bild dieser Schiffe so untergeordnet, daß sie kaum wahrnehmbar sind.Nach den Museeumsunterlagen führte so eine Staatenjacht statt der nach Pfortenzahl möglichen acht nur meistens zwei Kanönchen mit. Siehe Vorstehendes.
    Hinzukommt, daß z.B. die englischen Königsjachten, entweder originale Staatenjachten oder spezielle ebenfalls sehr komfortable und sehr geschmückte Schiffe, den Berichten nach niemals allein sondern immer mit schwerem Geleit der Royal Navy fuhren.


    Sieht man sich die letzten Entwicklungen im Holzkriegsschiffbau, wie z.B. die Fregatte Ylland in DK an, so findet man selbst an Bug und Heck kaum noch Dekoration. Diese Schiffe kaschierten an keiner Stelle, daß sie hochentwickelte und sehr effiziente Kampfmaschinen waren. Was sich in der Formensprache der nachfolgenden maschinengetriebenen Panzerschiffe noch brachialer fortsetzte.

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  • Drakes Kammer hat jetzt ihr Fenster und die Tür bekommmen. Außerdem gab's noch ein paar Streifen auf der Reling.




    Best regards


    Angarvater

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  • Nun, Master Drake, meinen untertänigsten Dank.


    Der Seiten- und Heckbalkon und die zugehörigen Fenster und die Tür werden als Nächstes hergestellt.


    Ansonsten ist noch zu klären ob das Quarterdeck wie bei den größeren Galeonen mit einer Reling versehen werden soll.
    So wäre es als hochgelegene Gefechtsplattform nicht besonders gut zu gebrauchen.


    Your ever humble serveant


    Angarvater

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  • Der Fallenknecht des Besan. Sieht im Photo etwas rau aus. Nach dem Einbau wird er, wie alle Bauteile noch fein zierlich lackiert, dann bekommt er auch eine schön glatte Oberfläche


    Damit sind die Hauptbauteile binnenbords angefertigt und eingebaut. ( Stimmt nicht ganz da die Klampen für die Öffnungsreeps der Stückpforten zwar bereit liegen, aber erst zusammen mit den Kanonen an Bord genommen werden.



    Nach Höckel sieht die Poop so aus:



    Nach allem was ich inzwischen gelesen habe war die Poop ein bevorzugter Kampfplatz bei Angriff und Verteidigung auf dem Musketenschützen und teilweise auch Hakenbüchsen und im 17.Jahrhundert frühe Drehbassen stationiert wurden. Das wäre aber ohne Reling als Waffenauflager und teilweise auch als Deckung kaum sinnvoll zu machen. Zudem kommt hinzu, daß es keine wirklichen Darstellungen der Golden Hind gibt, man also nur anhand einiger Berichte ein Typschiff "kleine Galeone" als Golden Hind" darstellen kann.


    Ergo: Drake hatte nicht vor beim Bau/Umbau der ehemaligen Pelikan ein Frachtschiff mit einer kleinen Artillerie gegen Piraten zu bauen, sondern ein nicht zu großes, möglichst schnelles und wendiges Kampfschiff. Und da wird er auf die taktisch wichtige Waffenposition auf der Poop nicht verzichtet haben. So, schluß mit dem Theoretisieren. Hier sind die seitlichen Relingen der Poop . Die kriegen natürlich noch einen achteren Abschluß und eine nette Dekomalerei.





    Best regards and cheers!!!



    Angarvater

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    2 Mal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Aye, Mates,


    Die Reling der Poop ist fertig und gemalt. Hier ein paar Bilder zum Zustand von heute Abend.






    Und einmal von Achtern nach vorn




    Noch so ein kleines Problem. Nämlich die Frage wie man vom Halbdeck auf die Poop kommt. DUrch die kapitänskammer geht nicht, also mittels Niedergang am Schott hoch. Meistens werden dafür auch binnenbords auf den Modellen die Außenstufen a la Victory gemacht. Dann braucht man aber noch einen Tampen längs des Niederganges, sonst kommt man da nicht rauf. Ich würde meinem Schmied sagen, daß er mir ein paar Steigeisen macht, die ans Schott geschraubt werden. Oder ist das zu modern gedacht?


    Cheers Angarvater

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  • Moin, Bonden,


    Ja klar geht es genau darum. Die von Dir eingebauten Tritttstufen sind genau die, die ich oben als a la Victory bezeichnet habe.


    Ich wollte gerade ein paar dieser Teile machen, als mir die Frage kam, ob man die auch binnenbords verwendete.


    Regards Angarvater

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  • Als nächstes steht die Konstruktion der Heckgalerie an. Wenn die GH Schon mal auf dem Meßdock liegt kann die KWL zur Vorbereitung des Unterwasseranstrichs angezeichnet werden.



    Anschließend werden die Ansatzpunkte für die Heckgalerie eingemessen. Dazu gibt es einige kleine Überlegungen zur Heckgalerie selbst.


    Nach den hoeckelschen Plänen ist die Galerie rundum geschlossen.
    Überschlägig berechnet hat die Heckgalerie (gerechnetes Volumen des umwehrten Bereiches der Galerie) ein Volumen von 6,4 Kubikmetern. Wobei sie im Mittel zwei Meter über KWL liegt.
    Meine Überlegung daher: sollte das Schiff bei schwerem Wetter hart überliegend bei zum Beispiel achterlich auflaufender See hart einsetzen und die Galerie Wasser schöpfen könnten das bei überliegendem Schiff durchaus geschätzt 3,5 bis 5 Kubikmeter Wasser sein ( ich gehe nicht von einer vollständigen Flutung -6,4m3 - aus ) die dann sehr schnell in die Galerie reinfluten. Wenn diese dann da drin befindliche Wassermenge in der rundum dichten Galerie herumschwappt macht das für den Trimm und die Steuerung des Schiffchens schon eine Menge aus, zumal diese Last sehr weit achtern liegt. Außerdem würde man das Wasser bei der Konstruktion kaum los, und es würde leicht durch die Galerietür ins Schiff eindringen können.
    Meiner Meinung nach hat die Umwehrung der Galerie daher entweder unten recht große Abströmöffnungen (Speigatten) gehabt, oder der Fußboden bestand ganz oder teilweise aus Grätings. Das bietet sich im vorderen teil der Seitengalerie an, da diese tiefer als der achtere Teil liegen.


    Regards


    Angarvater



    P.s. Verwendung der Galerie. Nach Sir Wainright waren die Galerien bei den Militärs besonders beliebt als Einsatzort für Musketenschützen und Drehbassen. Ausserdem ließen sich von dort aus Brände gut bekämpfen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • die Variante mit den Speigatten Boden hört sich schlüssig an.
    Kann es vielleicht auch sein, das die Galerieverkleidung aus bemalten Stoffbahnen bestanden?
    In vielen Häusern der damaligen Zeiten wurden damals solche auch verwendet (Shakespeare Theater).


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Ich könnte mir vorstellen, das die nicht immer montiert waren.
    Aber eine Holzgalerie wirkt weniger wie ein Segel?


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson