Kleines Expeditionschiff (Golden Hind ?) nach Plänen von Hoeckel

  • Danke für Euer positives Interesse an meinem Neubau.


    @ Ja. die ließen sich bei dieser Größe ganz gut mit dem Poxxonprofiliergerät (Unterfräse) fräsen.


    Witzigerweise hatte man damals auf der Back unter dem Querholz eine flott bemalte Planke angesetzt. Ob nur als Dekoration oder als Schutz für die dort arbeitenden bei Beschuss, wer weiß?
    Diese Planken kommen auch noch dran nachdem ich sie (schön) farbig gemalt habe.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Noch ein kleiner Baufortschritt. Die Backreling ist soweit fertig.





    Cheerio!


    Angarvater

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  • Es ist ja derzeit richtig viel Betrieb auf unserem Werftgelände! An allen Ecken wird gehämmert und gesägt und geklebt und gewebt - einige bauen Schiffe für den König, du für die Königin. Aber egal - so lange der richtige Wimpel im Top weht. :D


    Deine Golden Hind wird mit jedem Baufortschritt schöner; man freut sich schon auf das fertige Modell. ^^

  • Aye, mates


    Danke für Eure freundlichen Worte zum Baufortschritt.


    Bonden. Sie gefällt mir auch sehr gut, obwohl ich mich an manches an der Formgebung noch nicht richtig gewöhnt habe. Z.B. diese wuchtige Back im Verhältnis zu dem sehr hohen und schmalen Achterkastell.
    Aber sie ist eben ein Schätzchen aus doch recht alter Zeit.


    Best regards


    Angarvater

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  • Heute wurde hier der Pinsel geschwungen. Die Reling der Back bekam erstmal ihr Englisch Rot innen und das Deckweis auf die anderen Seiten. Hinzu kamen dann noch die Deko? Planken.




    Wenn die ganz trocken sind gibt es da noch einige Feinpinseleien zu machen.


    In Anlehnung an die Farbgebung der GH in Trinityhouse bekommen die oberen Profile und natürlich auch die noch zu machenden Tür- und Fensterrahmen das Tudorgrün auf Weiß.
    Cheers !!!


    Angarvater

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  • Vielen Dank für die freundliche Beachtung des Baufortschrittes!


    Heute wurden die Profile der Relingen gefräst und nach dem Anformen auf dem Groß- und Achterdeck montiert.



    Der "Referenzdecksmann" ist zwar kleidungsmäßig etwas aus der elisbethanischen Zeit gefallen kommt aber bei den Inspektionen ganz gut klar.



    Es gibt so Dinge die mir erst beim Bauen auffallen wie z.B. die Frage wie die im Plan vorgesehnen Pfortendeckel eigentlich wenn sie aufgeklappt werden oben gehalten werden können. Damit das überhaupt geht müssen die Pfortenreeps eigentlich über die Reling laufen, da man sonst die Klappen nicht mit den Tampen richtig hochziehen kann. Die andere Frage ist, ob da wirklich Pforten dran waren. Weder auf alten Abbildungen sind sie hier in der Kuhl zu sehen noch auf jüngeren Schiffen.


    Na mal sehn. Vielleicht lst sich da noch genaueres herausfinden.


    Cheers!


    Angarvater

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  • Die andere Frage ist, ob da wirklich Pforten dran waren. Weder auf alten Abbildungen sind sie hier in der Kuhl zu sehen noch auf jüngeren Schiffen.

    Ich frage mich immer bei Modellen, die Stückpfortendeckel an Luken zeigen, die zu einer offenen Kuhl gehören, was das soll. Will man die bei Regen schließen, in der Hoffnung, einen Swimmingpool zu bekommen? :D

  • Also bei dem Typ würden mich fehlende Pfortendeckel auf dem Oberdeck auch nicht stören. Mich irritiert eher die fehlende Batterie auf dem Hauptdeck. Stattdessen nur Löcher für Riemen - oder sind das etwa Speigatten? :saint:

  • Well, Lord Croidon,


    Diese selbst für damalige Verhältnisse nicht gerade große Galleone war ursprünglich ein Handelssegler mit einem recht geräumigen Laderaum. Das Großdeck war die Ebene auf der man ein paar etwas größere Kanonen, wahrscheinlich halbe Culverinen aufstellen konnte. Als Drake von seiner ersten Reise zurückkam war der Laderaum so mit Beute vollgepackt, daß er die Munition, das Pulver und etliches an Proviant über Bord gehenließ um das Schiff noch mit etwas Freibord fahren zu können. Bei einer der nächsten Reisen mussten dann sogar die Kanonen dran glauben, da sie soviel Beute gemacht hatten, dass sie aus Platz- und Gewichtsgründen sonst einen großen Teil der Beute hätten zurücklassen müssen. Die Frage war wohl: Gold oder Kanonen. Klar: Gold.


    Und die Rundlinge sind die Speigatten. Sie hätten im Original einen Innendurchmesser von 180mm. Für die Speigatten noch nicht einmal groß. In den Hoeckelschen Plänen liegen die Gatten unmittelbar unter den Barghölzern, was mir schiffbautechnisch als nicht sehr wahrscheinlich erscheint, da sie dann fast kein Gefälle gehabt hätten, und die Bohrungen durch die Decksstringer gehen. Ich denke, dass diese Längsschiff laufenden Balken für die Stabilität der Konstruktion viel zu wichtig waren als dass man sie durch derartige Wasserrohre geschwächt hätte. Zudem sind sie da mit umgerechnet 45 mm Durchmesser angegeben. Durch so ein Röhrchen wird man das Wasser auf Deck nur sehr langsam los. Die Form habe ich in Anlehnung an Curti, zu Mondfeld und anderen gemacht. Bis weit in das elizabethanisch Zeitalter wurden die Gatten aus Holz gemacht. Dafür bietet sich im Zweifelsfall immer die Verwendung eines Rohres aus einem ausgehöhlten Baumstamm gemacht an. Selbst in Nelson Navy gab es zum Frischwasserholen noch die Ulmenpumpen. Ein aus einem Stamm gefertigtes Pumpenrohr vom Deck durch das Schiff bis hinunter in die See.Aber das ist noch ein anderes Thema.


    @ Bonden. Sehe ich auch so. Es gibt noch einen seltsamen Punkt in den Plänen. Weder hat die Back ein achteres Schott noch das Großdeck ab der Überdeckung durch das Halbdeck eines. In den zeitgenössischen Bildern der Galleonen gibt es dort aber immer Schotten. Von mir aus wie bei den späteren Schiffen zerlegbar. Aber was sollte man mit diesen Bereichen anfangen wenn sie bei jedem Wetter offen sind. Das wäre noch nichtmal zum lagern von Lasten geeignet.


    Mal sehn wenn ich da Schotten einbaue was es im,wie sagtest Du doch so nett, Götterforum dazu zu hören gibt :)


    Best regards and Cheers!


    Angarvater

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    6 Mal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Noch eine Ergänzung zum Vorstehenden. In den Plänen von Hoeckel/ zu Mondfeld wird in der Gräting der Back ein Rauchabzug dargestellt. Demnach war die Kombüse in der Back untergebracht. Das scheint historisch nicht stimmig zu sein, da in den alten Darstellungen und Berichten davon gesprochen wird, daß die Kombüse sich bis zum Ende des 16.Jahrhunderts im Orlop befand. Macht rein bautechnisch Sinn, da in der Back kaum Platz dafür gewesen sein dürfte, zumal sich die Kochstelle den Plänen nach unmittelbar unter der Gräting befunden hätte. Dort steht aber die Ankertaubeting. Genau so wenig schlüssig wurde für mich jetzt im Verlauf des Baues die an die Großluke anschließende kleine Luke, die genau dort ist wo sich das achtere Schott der Back befinden könnte. Die Luke könnte allerdings die in den Plänen zu groß gewordene Luke für die Ankertaue zum Kabelgatt gewesen sein.


    Noch ein Punkt den ich jetzt mal einfach beim Weiterbau umsetzte.


    Angarvater

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  • Aye, Mates!


    Gleich geht es auf der Werft weiter.


    Diese ganze schöne Diskussion und Recherierung u.a. um die Revenge brachte mich dazu das Schott der Back jetzt so zu bauen, dass es wirklich geschlossen ist und außer zwei Türen zwei Luken für denDurchlauf des Kabelars bei Ankermanövern hat.


    Gut, ab in dei Werft und Holz fürs Schott zugerichtet.


    Cheerio!


    Angarvater

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  • Aye, Mates!


    Der Worte waren genug gewechselt, nun mag man sich die Taten ansehen.


    Oder kurz gefaßt: Das Backbord- und das Steuerbordelement des achteren Backschots wurden eingebaut und die achtere Reling der Back angefertigt und ebenfalls montiert.




    Bei der GH verzichte ich auf die bei den späteren Schiffen der Königin so beliebten gedrechselten Säulen der Relingen der Back und des Achterdecks. Das Schiff war ein zum Freibeuter umgerüsteter Frachtsegler. Nach allem was ich heraus fand hatte Drake (noch nicht Sir Francis) trotz des hohen Baukostenzuschusses aus der Schatulle Elizabeth I. gerade genug Geld zur Um-und Aufrüstung seines Schiffes. Da dürften ihm im Gegensatz zu seinen späteren Schiffen und auch den von ihm initiierten Flottenneubauten gedrechselte Säulen wohl ziemlich schnuppe gewesen sein.
    Nebenbei so scheint es war die Tudor nicht knauserig sondern investierte gut überlegt in dieses sehr ungewisse Unternehmen das Drake da vorhatte. Zumal die Mittel der Krone zu Anfang der Herrschaft Elizabeth sehr bescheiden waren.


    Die Inspektion ergab keine Beanstandungen



    Noch ein kurzer Blick über den Neubau und dann ist Werftschluß.



    Gentlemen! Cherrs!



    Angarvater

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  • Das sieht einmal mehr phantastisch aus!


    Die Inspektion ergab keine Beanstandungen

    Hätte der was zu beanstanden gehabt, hätte er erstmal vor uns allen das begründen müssen :D


    LG
    Peter