Kleines Expeditionschiff (Golden Hind ?) nach Plänen von Hoeckel

  • Gute Überlegungen, Gentlemen.


    Wenn ich den Hinweis von Sir Wainright ( einer der Schiffbaubeauftragten Elizabeth 1.) bedenke, daß auf den Heckgalerien im Gefecht Schützen postiert wurden, werden die Wände aus Holz als Waffenträger und zumindest Teildeckung gegen Musketenbeschuß gemacht worden sein. Nach den Plänen sind die "Schanzkleider" hier immerhin 95cm hoch. Da kann man dann schon mal eine Drehbasse draufbauen. Dementsprechend muß das Ganze auch ziemlich stabil gemacht worden sein. Ich denke, daß so eine Einpfünderbordwandkanone ( wohl auch hier Kammerbüchse), die ja ohne Rückstoßdämpfer in ihrer Lagergabel saß, ganz schön einruckte. Und das sollte die Reling der Galerie unter Umständen bei mehreren Waffen dieser Art aushalten.


    Ergo: Lattengerüst mit Bespannung scheint mir daher unwahrscheinlich.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Hier die ersten Bauschritte bei der Fertigung der Heckgalerie.


    Beim Orignal hat man wahrscheinlich das Tragwerk gleich aus an den Spanten angeschlagenen Balken gemacht. Hier beim Modell verkneife ich es mir die Bordwand dafür nochmal aufzumachen. Erster Schritt war daher das Fertigen und einmessen der jeweils zwei Knie an den Borwänden, danach der EInbau des Targwerkes und danach das Einpassen der Heckknie.







    Cheerio! ANgarvater

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  • Aye, Speedy, hör mal dem Gespräch im Werftkontor zu.


    Ampersborough Hard. Kontor des Shipwright.


    "Reinkommen, die die Tür ist nicht abgeschlossen, braucht also auch nicht eingeschlagen zu werden!" Der Werftherr dreht sich zum Eintretenden um: " Good Morning, Alistor Kinley, was führt Euch so stürmisch hier her?" Good Mornig, Shipwrigt, Euer Zimmerbaas wollte mich einfach mitsamt meiner Lieferung nicht auf den Neubau lassen." "Womit er wohl recht hatte. Wir haben abgesprochen, daß Ihr die Fensterrahmen und die Tür der Heckgalerie frühestens Ende der Woche liefert und einbaut."
    "Aber nun bin ich mit meinen Gesellen schon mal hier, und da ist es doch nur sinnvoll die Teile gleich einzubauen!" "Eben nicht! Im Augenblick ist nur das Tragwerk der Galerie fertig und da wird noch mit richtigem Holz gearbeitet. Was glaubt Ihr wie so ein Fenster oder die Tür nach einer Kollission mit einem von unseren "kleinen" Hölzern aussieht." Der Tischler grummelt ein wenig vor sich hin, muß dann aber zugeben, daß der Shipwright damit wohl Recht hat. "Arthur, Arthur!" "Ja, Master?" Lager mal die Sachen, die Master Kinley mit seinen Jungs bringt im Segellager ein. Da muß in den nächsten Tagen keiner großartig was rein- oder rausbringen." und zum Tischler: " Alistor, ich gebe Dir Bescheid wenn wir soweit sind, daß Du loslegen kannst."

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  • Nächster Schritt. Auf dem Tragwerk bzw an der Bordwand wurde die Unterlattung für die Grätingen eingebracht und das Ganze geteert ( van Dyck Braun, Guache von Schmicke )



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  • Es macht Immer wieder Spaß, Deine „Kleine“ wachsen zu sehen. Und den „Balkon“ bei diesem Schiffstyp sehen ich jetzt aus einer ganz anderen Perspektive 8)

  • @ Lord Croidon


    Bevor ich dieses Schiffchen anfing habe ich mich immer gewundert warum solche Haudegen wie Drake einen so seltsamen Balkon ans Achterschiff bauen ließen, da die Seefahrer dieses Schlages zwar, so denke ich, auch Genußmenschen ihrer Zeit waren aber ohne Sinn ( und sich im Deckchair sonnen gehörte bestimmt zu dieser Kategorie) solch relativ aufwändige Sache wohl kaum hätten einbauen lassen.


    Aber nach den Berichten aus der damaligen Zeit sind das eben Kampfstände in Bereichen die sonst nicht gut abzudecken waren. Es gibt zudem noch den Hinweis, daß man von da aus auch recht gut Entstehungsbrände nach Artillerietreffern löschen konnte.

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  • Hier nun die Standflächen auf der Heckgalerie. Ich habe sie genau so wie die Flächen auf der Galion und nicht wie die Grätinge auf den Luken im Kreuzverbund gemacht, da diese Fußböden der Heckgalerie ja nicht wie die Lukengrätinge herausnehmbar sind.



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  • Buildlog Golden Hind March 17.


    Die seitlichen und achteren Schanzkleider der Heckgalerie wurden fertiggestellt und die Tür eingebaut.




    An den Ecken der Galerie wurden (kampfstandmäßig)Verstärkungspfosten mit entsprechenden Bohrungen zur Aufnahme von Drehbassen eingebaut



    Offen ist die Frage der Dekoration des großen Heckspiegels und der Schanzkleider. NAch dem höeckelschen Plan ist im Spiegel des Königswappen der Queen Elizabeth I. und in den Seitenflächen die Tudorrose vorgesehen. Beides ist als sehr unwahrscheinlich vor dem AUslaufen zu Drakes Weltumsegelung anzusehen, da zwar die Königin Hauptanteiseignerin beim Bau der GH war, diese aber aus politischen Gründen gegenüber Spanien geheimgehalten wurde. Ergo hat Drake ja auch das Verwirrspiel mit dem Namenswechsel seine Schiffes als Camouflage betreiben. Der Pott hieß beim Auslaufen Pelikan und wurde umdekoriert zur
    Golden Hind.
    Die Frage ist daher wie gestalte ich diese Flächen.


    Best regards


    Angarvater

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  • Es gibt ja Bilder, wo eine goldene Hirschkuh auf dem Spiegel zu sehen ist.
    Vielleicht Drakes eigenes Wappen? Wobei nicht, da er ja erst nach der Weltumseglung geadelt wurde.
    Dann vielleicht ein Pelikan?


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Aye, Aga,


    beim Auslaufen zur Kaperfahrt , so denke ich, wird er den Pelikan auf dem Heckspiegel gehabt haben, zumal er nach einigen Berichten vorher schon zur "Erprobung" bis zur spanischen Nordküste gesegelt ist. Ich kann mir vorstellen, daß der Fuchs Drake das ganz bewußt gemacht hat um den Spaniern seinen Pelikan vorzuführen. Und genau so gut kann ich mir vorstellen, daß die Signatur der Pelikan als das Schiff des zu dem Zeitpunkt bekannten und gefürchteten "Piraten" bekannt gemacht wurde. Das "Umtakeln" nachdem er Amerika erreicht hatte gab ihm zumindest zu Anfang gegenüber den dann viel argloseren Spaniern, vor allem denen im Pazifik einen enormen Überraschungsvorteil.


    NA ja, und die Goldene Hirschkuh ist m.E. nach auch nachträgliche Heldeneposdichtung. Wenn schon Hirschkuh denke ich, daß die einfach gemalt war. So etwas wie gute Malerei mit Blattgold im höfischen Stil dürfte da unterwegs nicht so richtig in Frage gekommen sein.


    Mal sehn was ich draus mache.

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  • Du machst das schon!


    Aga

    Äh, hmm, na gut!


    Die Heckgalerie ist fertig ( bis auf die lästige Frage der Dekoration) Hier könne jedenfalls wenn nötig erstmal insgesamt vier Drehbassen stationiert werden.


    Und hier der erste Dekostreifen des Achterschiffes zur Ansicht.





    Cheers!


    Angarvater

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