Band 13 - Der Schatten des Adlers


  • Der vorletzte Band der Reihe spielt im Jahr 1814. Napoleons Herrschaft scheint mit dem Sieg der Alliierten Armeen in der Völkerschlacht zu Leipzig beendet zu sein; mit großem Pomp wird am 24. April 1814 im Hafen von Dover die Rückkehr von König Louis XVIII. aus seinem englischen Exil auf den Pariser Thron eingeleitet. Auch Drinkwater mit seiner Fregatte Andromeda ist dabei. Als spät am Abend ein geheimnisvoller Besucher an Bord erscheint, wird schnell klar, dass der vermeintliche Frieden in Europa stark bedroht ist. Nat erfährt von einer angeblichen Verschwörung, in die sowohl Bonapartisten und Amerikaner als auch die Russen verstrickt sind. Noch steht zu diesem Zeitpunkt nicht fest, wohin der abgetretene Napoleon exiliert werden soll, aber nicht nur Elba, auch eine Azoreninsel sind im Gespräch. Die Informationen, die Drinkwater erhält, besagen, dass es die Azoren sind und dass geplant ist, Bonaparte dort sehr schnell zu befreien und nach Kanada zu bringen, wo er sich dann ein neues Reich aufbauen soll, welches eine enorme Bedrohung für England bedeuten und den brüchigen Frieden in Europa gefährden würde. Und so eilt Drinkwater mit seiner überholungsbedürftigen Fregatte, nur wenig Proviant und Munition und einer kriegsmüden und sich schon auf das Abmustern eingestellten und entsprechend murrigen Mannschaft erneut in den Atlantik.
    Die Überfahrt gestaltet sich alles andere als einfach. Reibereien zwischen und mit den neuen Offizieren machen ihm das Leben schwer, dazu kommt dann auch noch ein entzündeter Zahn. Kurz nach dem die Andromeda die Azoren erreicht und erfährt, dass bisher kein Napoleon hierher gebracht wurde, trifft dort auch eine russische Fregatte ein. Als dann noch zwei französische Kriegsschiffe unter napoleonischer Flagge auftauchen, wird es extrem spannend, nun sieht sich Drinkwater einer vermeintlichen Übermacht von drei zu eins gegenüber. Zwar besteht offiziell eine Allianz zwischen Russland und England, schließlich haben beide Armeen gemeinsam zu Leipzig den Franzosenkaiser bekämpft, aber wie wird sich das Schiff unter russischer Flagge hier verhalten? Nachdem beide erste Breitseiten getauscht haben, sind die Fronten wohl klar; die Situation für das einsame englische Schiff scheint aussichtslos...


    Auch dieser wieder vom Master übersetzte Band steckt voller Spannung und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Dennoch, irgendwie kam mir die Story ein wenig zu bemüht daher, und mir fehlte manchmal ein Stück Logik bei der einen oder anderen Überlegung. Dennoch, es soll kein Mäkeln sein, und mit 4 von 5 Azoreninseln ist dieser Band noch immer zu Recht richtig gut bewertet. :5*:


    Und nun bin ich schon im letzten Drittel des 14. und letzten Bandes... ;(

  • Ach, da steckt ja noch so ein kleiner Merkschnipsel zwischen den Seiten. Genau: Eine höchst vornehme Art, zu sagen, dass man nachschenken soll:



    Zitat

    "Kommen Sie, Drinkwater", rief der Prinz überschwenglich aus, "ich sehe etwas vom Tageslicht von Gott dem Allmächtigen in Ihrem Glas funkeln. Vertreiben Sie es!"

    :D

  • Der Schatten des Adlers ist einer dieser Drinkwater-Bände, die sich nicht gerade als Antidepressivum eignen.


    Kurz zum Hintergrund des Romans. Die Idee, Napoleon auf die Azoren zu verbannen, hat es tatsächlich gegeben. Allerdings saß Napoleon zu diesem Zeitpunkt bereits auf Elba, was der französischen Regierung und speziell ihrem Außenminister Talleyrand jedoch zu nahe an Frankreich erschien. Diese Bemühungen Frankreichs, unterstützt durch einige persönliche Feinde, die sich Napoleon im Laufe seiner Karriere gemacht hatte, können durchaus der Grund für Napoleons möglicherweise etwas übereilte Flucht von Elba gewesen sein.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Gestern Nacht habe ich nun den Band endlich fertig gelesen.

    Mit bald 400 Seiten einer der dickeren Drinkwater Bände.

    Ja, die Idee ist manchmal etwas bemüht. Die befindlichkeiten mancher Protagonisten mutet seltsam an.

    Verstande habe ich kaum, warum der 1.Offizier anfangs Angst vor dem 3. hatte, an der baldigen hochzeit mit der Schwester des 3. konnte es kaum liegen.

    Es war im letzten Drittel schon sehr blutig, so deftige Gefechte hatte vorher Drinkwater nicht auszufechten.

    Das der Russe plötzlich nicht mehr kämpfen wollte war einer dieser unlogischen Plotttwists.

    Nun, das Ende war dann wieder sehr Friede, Freude, eierpampe...

    Aber gut. Ich wurde unterhalten.

    daher

    gebe ich auch :4*:

    Dann mal zum letzten Band.


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson