Navy Kanonen

  • Vor ein paar Jahren hatte ich eine Excel Tabelle zusammengestellt mit den Massen der Kanonen der Royal Navy, der Französischen und der spanischen Marine.
    Quellen sind angegeben.
    Das Excel ist in 3 Tabellen eingeteilt:
    Kanonen => Masse der Kanonen
    Breitseitengewicht => hier kann man die Breitseiten Gewichte bei Gefechten durch Eingeben direkt vergleichen.
    Masse und Gewichte => hier sind die Umrechnungswerte für die alten Masseinheiten angegeben.
    Kanonenmasse_V4.zip
    Viel Spass.
    Die Datei ist Passwortgeschützt. Nur in der Tabelle Breitseitengewicht kann was eingetragen werden.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Interessante Tabelle. Kannst Du in Deiner Quelle bitte noch einmal nachschlagen, für welche Rohrtypen die Maße gelten.
    Während im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf englischen Schiffen Armstrong-Rohre verwendet wurden, waren es in den Napoleonischen Kriegen Blomfield-Rohre (erkennbar u.a. am Ring für das Brocktau)

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Interessante Tabelle. Kannst Du in Deiner Quelle bitte noch einmal nachschlagen, für welche Rohrtypen die Maße gelten.
    Während im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf englischen Schiffen Armstrong-Rohre verwendet wurden, waren es in den Napoleonischen Kriegen Blomfield-Rohre (erkennbar u.a. am Ring für das Brocktau)


    So.
    habe mal nachgeschaut.
    Die Masse beziehen sich auf die Entwürfe des "Inspector of the Artillery" Thomas Blomefield von 1786.
    Diese Masse wurden durch das Ordonance Board eng kontroliert, während die Kanonen von Privatfirmen wie Samuel Walker Rotherham, Carron Company of Falkirk oder Low Moor Ironworks of Bradford gefertigt wurden.


    die Angaben sind aus denm Osprey / Vanguard Band "Napoleonic Naval Armaments 1792-1815" Seiten 6 & 7.


    Zu Armstrong finde ich nur wenig. Vermute John Armstrong war gemeint. Zumindest war er Surveyor-General of the Ordnance 1722-1742.


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Danke Aga, ich kann bei Gelegenheit im Caruana nachsehen, ob ich die Tabelle noch für die Armstrong Rohre ergänzen kann.
    Der Link funktioniert leider nicht.


    Gemeint sind diese Vorgaben. Die Rohre wurden in den 1790ern durch die Blomfield Rohre ersetzt.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
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  • Danke für den Link zu den Armstrong Rohren,
    Werde mal schauen ob ich die in meine Tabelle einbauen kann.
    Die Armstrong Rohre wurden bereits ab 1786/87 begonnen gegen die Blomfield Rohre zu tauschen, da sie einige Vorteile hatten.
    z.B. Materialstärke am Rohrboden verstärkt.


    Den Link zu John Armstrong habe ich korrigiert.


    aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Werde heute abend die aktuallisierte Datei einstellen.
    Spannend an den Armstrong Rohren finde ich, das es die ja in z.T. sehr vielen Varianten gegeben haben muss.
    Alleine 7 verschiedene Rohrlängen bei den 6ern.
    Stelle mir gerade Aubrey vor wie er sagt: "Bonden nimm für den Franzosen mal den ganz langen 6er!"
    Denke Armstrong wollte eher die Kaliber vereinheitlichen als die sonstigen Rohrmaße.
    Es scheint, das zumindest die 6er von sehr vielen Giessereien produziert wurden.
    Spannend wären noch dieGewichte der Armstrong Rohre, bietet aber die Quelle nicht...leider.


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • So nun die Kanonenmasse V5.
    Bei den Kanonen sind nun die englischen Navy Kanonen nach
    Blomfield und Armstrong Rohren getrennt.


    Kanonenmasse_V5.zip


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Da habe ich ja am WE viel zu studieren. Danke für Deine Arbeit

    Gruß Christian


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  • Gerne


    Mir fehlen echt die Gewichte der Armstrng Rohre.
    Was ich auf der HP verstanden habe ist, das die Armstrong Rohre am Boden nicht dick genug waren und dadurch wohl Gefahr liefen nach einigen Schüssen zu reißen.
    Die Blomfield Rohre waren da ausgewogener und hatten am Rohrboden mehr Material, wodurch sie stabiler wurden.


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Das hätte der Herr Armstrong (welch Wortwitz in diesem Zusammenhang) nach einigen Probeschüssen aber selber auch merken müssen, oder? Handelt es sich nur um eine Anekdote, oder mussten die Waffenschmiede nicht die Probeschüsse beim Test vor der Admiralität selbst abfeuern?

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Das war nicht nur früher so.
    Auch heute noch müssen die Giesser von Kanonen diese selbst abfeuern.
    Wir müssen auch bedenken, das die RN zur Zeit Armstrongs erst anfing sich zu standartisiren, was Uniformen und Ausrüstung anging.
    Insofern war das Armstrong shedule ein erster Ansatz Grund reinzubekommen.
    War ja auch wichtiger einheitliche Kaliber zu haben als alles andere.
    Wenn ein Schiff inÜbersee ankommt muss man ja auch die Kugeln des richtigen Kalibers verfügbar haben.
    Das tut uns echt leid, wir haben nur 6Pdr die in XY Rohre passen, Für Ihre werter Kapitän, haben wir keine passenden Kugeln... :gdu:
    Öhm, betretene Gesichter allenthalben. :gde:


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Moin,
    Aga: Ich hab eine Frage zu deiner Tabelle. Weißt du ggf. von welchem Punkt die Rohrlänge aus gemessen wurde? Ist das sozusagen die Länge über alles oder nur bis zum Ende des Bodenstücks?

    "As a ship is undoubtedly the noblest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind."

    Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

  • Soviel ich weiß die Länge über alles.
    Ich schau aber mal nach ob das so stimmt.


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Zitat von Aga


    Was ich auf der HP verstanden habe ist, das die Armstrong Rohre am Boden
    nicht dick genug waren und dadurch wohl Gefahr liefen nach einigenSchüssen zu reißen.
    Die Blomfield Rohre waren da ausgewogener und hatten am Rohrboden mehr Material, wodurch sie stabiler wurden.

    Zitat von Richard Howe

    Das hätte der Herr Armstrong (welch Wortwitz in diesem Zusammenhang) nach einigen Probeschüssen aber selber auch merken müssen, oder? Handelt es sich nur um eine Anekdote, oder mussten die Waffenschmiede nicht die Probeschüsse beim Test vor der Admiralität selbst abfeuern?


    Ich müsste jetzt nachlese, wann die verschiedenen Rohre genau eingeführt wurden. Die Armstrong Roohre waren die Standardrohre während der amerikanischen Unabhängigkeitskriege und die Blomfield-Rohre während der Napoleonischen Kriege. Zwischen beiden Ereignissen liegen rund 25 Jahre. Die Kanonen des 1. WK waren auch im 2. WK veraltet.
    Ich habe mal gelesen, dass es eine qualitative Weiterentwicklung des Schießpulvers gegeben hat, die zu den Problemen und zum Wechsel der Rohre geführt hat.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Das mit dem Schießpulver habe ich auch gelesen.
    Das neue Pulver sorgte wohl für Rohrrisse und explodierte Kanonen.
    Vorfällen das Bodenstück musste stärker werden.


    Aga

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