Rund um Seile, Taue und Taljen

  • Feine Abhandlung über den Schutz von Seilen.


    Hier mein kleiner Beitrag dazu.


    Pine tar oder Stockolm Tar wurden wohl je nach Liefermöglichkeit verwendet. Letztendlich wurde wohl die Bezeichnung Tar, ohne Blick auf das herkommen des Materials, gebräuchlich.


    Ohne die Hanfseile zu imprägnieren dürften die auf See nur kurz dem allgegenwärtigen Rott nassen organischen Materials standgehalten haben.
    Tar ist ja bitte auch keine schwarze Schmiere wie Teer aus Erdöl. Eine hochviskose, "ölige" Flüssigkeit die auf heller Faser oder hellem Holz zuerst eine dunkel/goldbraune Schicht bildet. Die zudem recht flexibel und elastisch ist. Klar, wenn laufendes Gut hart gesegelt wird, und z.B. bei einer Wende mit Speed durch die Blöcke rauscht führt das genauso wie die Drucksituation im Block oder den Belegstellen zum Abrieb. Ergo waren die Tampen, wenn sie dann mal einigermaßen trocken waren, dran mit Nachteeren.
    Bei den Bordwänden und bei Tauen die lange hielten, wie die Stage, führte das wohl dazu, daß diese Bereiche durch Schichtung von Tar im Laufe der Zeit fast schwarz wurden. Mir erscheint für die Bordwandteerung das "vanDyck Braun" der Sache nahe zu kommen.


    Nebenbei wird Tar auch heute noch für die Konservierung von z.b. Vintage Furniture die für den Außenbereich ja nicht Lackiert werden, oder anderen Vollholzmöbeln die geölt und gewachst werden , bei der Herstellung von Hochleistungsskiern und natürlich auch als Grundmaterial des "Klebers" beim Handball verwendet.


    Cheers Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Tolles Video @dafi!
    Wer sowas live sehen will sollte mal ins LWL Freilichtmuseum Hagen gehen.
    Gewissenhaftigkeit muss schön sein beim Seilen... beim Huddeln gibt es nur Knoten.
    Interessanter Abspannknoten als sie aufs Bot geht und den Mast stellt.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Und ich sachx doch immer: Weg vom Schwarz-Weiß-Denken, da liegt so viel Wahrheit in den 50.000 Shades of Grey, äh Brown ;-)


    XXXDAn

    Der will doch nur spielen ...

    Einmal editiert, zuletzt von dafi ()

  • Wirklich faszinierend, das mal live verfolgen zu können. Das Teeren ist ja eine ziemliche Schweinerei.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Wobei hier nur das ganze Tau geteert wird. Für die "richtigen" Taue werden sollten auch die einzelnen Garne geteert sein.


    Ließ ich mir von einem der Theoretiker erklären ;-)


    XXXDAn

  • Im Tampel erzählte mir einer der dort Bauenden dazu, daß es wohl sehr auf die Stärke der jeweiligen Kardeele ankam. Solche leichten Taue wie sie die Norwegerin so wunderschön herstellt saugen demnach den warmen Tar bis ins Innere hinein gut auf. Dafür dürfte es von der Materialstärke her eine maximale Stärke geben bis zu der das noch funktioniert. Dann muß man wohl schon die einzelnen Garne tränken.


    Cheers Angarvater

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  • Wobei die Spieler im Baseball Handschuhe tragen und somit die mit Teer präparierte Griff-Fläche des Schlägers nicht direkt berühren. An den Handschuhen der Werfer darf wiederum kein Teer sein, weil sich das auf den Ball übertragen könnte, was gegen die Regel verstößt, dass keine fremde Substanz am Ball sein darf. Selbst auf den Ball spucken ist dem Werfer verboten, weil bereits daraus ein Vorteil wegen des besseren Gripps entstehen könnte.



    Im Tampel erzählte mir einer der dort Bauenden dazu, daß es wohl sehr auf die Stärke der jeweiligen Kardeele ankam. Solche leichten Taue wie sie die Norwegerin so wunderschön herstellt saugen demnach den warmen Tar bis ins Innere hinein gut auf. Dafür dürfte es von der Materialstärke her eine maximale Stärke geben bis zu der das noch funktioniert. Dann muß man wohl schon die einzelnen Garne tränken.


    Das erklärt dann wiederum, wie das ungeteerte Rougue´s Yarn in die geteerten Taue kam - vorher teeren.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)