Da die Kritiken im Netz durchweg positiv waren, habe ich mir neulich den ersten Teil "Unter feindlicher Flagge" zugelegt. Außerdem wollte ich mal wieder eine neue Reihe anfangen, als zum 10. Mal oder so Hornblower zu lesen.
Leider bin ich bereits nach den ersten 10 Seiten so dermaßen enttäuscht, dass ich noch nicht weiß ob ich weiterlesen will...
Die Sprache ist sehr...naja, positiv ausgedrückt würde ich es als "modern" beschreiben. Das passt aber leider nicht zu einem Roman, der im späten 18. Jahrhundert spielt.
Die Hauptfigur, die durchaus sympathisch daherkommt, - natürlich der typische Held ohne Beziehungen, dem keine steile Karriere in der Royal Navy vorhergesagt wird, hat einen Freund aus Kindertagen, der so mir nichts dir nichts vom Leutnant zum Vollkapitän befördert wird trotz sehr guter Beziehungen wohl eher ...naja... ungewöhnlich.
Gleich auf der nächsten Seite der nächste Fauxpas - der so Beförderte will seinen Kumpel aufmuntern und erzählt ihm, dass er zunächst noch kein Kommando erhalten würde und sein Offizierspatent erst dann bekommen würde, wenn eine neue Fregatte vom Stapel liefe. Hä? :shock: Also entweder hat der Übersetzer so gar keine Ahnung oder der Autor...beides ließe nichts Gutes für die nächsten Seiten erahnen. Ich hätte mir gewünscht, dass da steht, dass er seine Bestallung zum (Fregatten-)Kapitän erst erhalten würde, wenn eine neue Fregatte vom Stapel läuft. :evil:
Und dann unterhalten sich die beiden weiter und die Hauptfigur erzählt seinem Freund, dass man ihn nicht befördert hätte, sondern ihm nur einen Posten als Erster Leutnant auf einer Fregatte angeboten hätte...und nun kommt's: Sein Freund der neue Vollkapitän startet einen neuen Versuch seinen Kumpel aufzumuntern, regt sich mit ihm auf und sagt "...du hast doch schon mal ein kleines Kriegsschiff kommandiert." Also wirklich. Bei Hornblower, Bolitho oder O'Brian hätte da gestanden, "...du hast doch schon mal einen Kutter/Kriegssloop/Brigg kommandiert". Aber "ein kleines Kriegsschiff"?
Und dann fallen da Worte wie "Jobkapitän" - soll wohl heißen, Kapitäne die den ernannten Kapitän auf Zeit während seiner Abwesenheit vertreten.
Also ehrlich...das war wohl ein Griff ins Klo. Ich werde noch mal ein paar Seiten weiterlesen, aber ich fürchte es wird nicht besser.
Gruß
Ein genervter Schmiddie