Statenjacht Utrecht

  • Da die Werft (Keller) einer der angenehmsten Aufenthaltsorte im Haus ist ging es mit den Form- und Schleifarbeiten erheblich weiter.


    Die Hecksektion ist schon ein wenig knifflig zu bauen. Ich habe daher erst diesen Hilfsspannt im richtigen Winkel anden letzten Vollspannt angesetzt und dann die Füller eingeleimt. Damit ergibt sich die Möglichkeit die Heckpartie mit den Pforten in der richtigen Lage einzubauen und darauf dann die Gillung und den Pavillon.


    Der Bug meines holländschen Mädels hat, trotz seiner massigen Form, doch auch schöne Kurven.


    Und hier nun das Ganze nach dem nächsten Schleifdurchgang


    Langsam wird das Gesperre doch recht filigran und empfindlich. Die Bordwandstärke im oberen Bereich liegt zwischen zwei und drei mm. Daher werde ich
    wohl als nächstes die Barghölzer fertigen, dann den Pfortengang des Hecks und den Kiel bauen und montieren. Ggf. auch jetzt schon die Seitenwände des Pavillions aufbauen. Mal sehn.


    Best regards ANgarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

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  • So langsam aber sicher lässt sich erahnen, was da entstehen soll, wenn man die Linien solch einer Staatenjacht vor Augen hat.
    Im Übrigen hast Du es verdammmt gut mit Deiner Werft. Meine liegt direkt unter dem Dachfirst. Da geht momentan gar nichts, wobei die Folie merkwürdigerweise noch immer unterwegs ist.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Baustand 12.August


    Die Anpaß- und Schleifarbeiten am Spantengerüst sind beendet. Als erste Stabilisierung wurde die Mastspur und das Kielsschwein bis zur Heckpartie eingeleimt. Das gab schon mal einiges an zusätzlicher Steife des Gerippes.


    Nächster Schritt wird das Ansetzen der Barghölzer. Die Lage des oberen habe ich einfach mittels des dafür kopierten und zurechtgeschnittenen Planes angezeichnet.


    Werftschluß für Heute und Morgen. Morgen geht's zur Hanse Sail nach Bremerhaven.



    Cheers Angarvater

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  • Der gestrige Ausflug zur Sail nach Bremerhaven war ein gutes Erlebnis. Zusammen mit meiner Admiralin und einem befreundeten Paar haben wir diese Ansammlung von wunderschönen Seglern bei herrlichem Wetter sehr genossen.


    Äh, Photos? fragt da schon einer im Hintergrund. Ehrlich gesagt nur eine Menge Details von Bord der Goeteborg. Wanten, Stage Blöcke und al so ein Zeug. Die "schönen" Bilder haben meine Reisegenossen gemacht. Diese Replika, so sagte der Skipper, der wohl ein Herz für neugierige Modellbauer hat, ist nach bestem Wissen und vollem Handwerkseinsatz gebaut worden. Und obwohl man ja aus dem 17.Jahrhundert fast keine Unterlagen über diese Schiffe hat funkioniert sie tadelos, was man ja gleich zu Anfang bei der Fahrt nach China bewiesen hat. Und wenn man ganz freundlich beim Heimathafen anfragt soll es wohl auch Pläne zu bekommen geben.


    Soweit, so gut - dies Schiff zu bauen ist bestimmt ein schönes Projekt.


    Heute wurden auf der Werft der Kiel und die Steven der Utrecht angefertigt.


    Ich verarbeite für diese und weitere Teile irgend ein tropisches Hartholz.keine AHnung wie es wirklich heißt. Es sieht so etwa wieTeak oder Mahagoni aus.


    Das Material hat einen seltsamen Weg hinter sich. Vor etwa 30 Jahren, wir hatten gerade unser Haus bezogen, brachte ich von meinen Außendienstreisen häufig Kaminholz mit. Irgendwann gab mir ein Möbeltischler etliche 25mm starke Brettabschnitte mit. Können Sie bedenkenlos in den Kamin werfen. Das brennt schön gleichmäßig. Als ich die Ladung auslud kam mein Nachbar vorbei und fragte, ob er drei oder vier dieser Reste zum Basteln haben könne. Klar, war doch genug da. Die ganze andere Ladung ging im anschließenden Winter so nach und nach in den Kamin. Soweit, so gut, und soweit auch vergessen.
    Anfang diese Jahres kam jener Nachbar mit dreien dieser alten, in zwischen sehr gut ausgelagerten Bretter zu mir: " Du baust doch immer noch Deine Modelle, und da kannst Du diese alten Hölzer bestimmt gut gebrauchen." Damals hatte er sie im Schuppen ganz nach hinten gelegt und vergessen.


    Prima Holz für den Modellbau!!!!!! :D:D:D


    Cheers Angarvater

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  • Die Teile sehen gut aus.
    Die Story zum Holz ist klasse.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Jetzt beginnen die vielen, so besonders interessanten Detailarbeiten.


    Der Vordersteven bekam als nächstes die Gatten für das Vorstag. Und,damit hier nichts schamfielt auf jeder Seite ein Polster.


    Um ein Auge für das Stag zu bilden bekommt der Steven vorderlich und oben jeweils einen Beschlag. Ich habe hierfür 1mm Messingblech genonmen.

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  • Das sieht alles aus wie auf einer richtigen Werft... das Ausrichten mit dem Laser ist schon eine klasse Sache und gerade wieder diese Detailverbundenheit am Steven - großartig! Daumen hoch. ;)

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Aye Speedy,
    Das ist ein wasserlöslicher Metalleffektlack. Ich habe so einige Brünnierungsmittel durchprobiert, und war mit den Ergebnissen nicht so recht zufrieden, bis mir der Herr im Künstlerbedarf dieses Material anbot.
    Cheers Angarvater

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  • Hört sich nach Tamiya Metallfarben an.
    Die sind recht gut.
    Besser kommt nur noch Alclad, muss allerdings mit Airbrush verarbeitet werden....


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Der Werftbetrieb wird wieder ( etwas eingeschränkt) aufgenommen.


    Als Zwischenarbeit wurde schon mal das Ruderblatt angefertigt ( es waren gerade passende Holzstücke am Lager)


    Die gesägte Form


    Hier schon genauer zugerichtet


    Paßprobe


    Und jetzt mit beplanktem Heckspiegel


    Die Beplankung des Spiegels war die Voraussetzung des nächsten Arbeitsschrittes, der Montage der Barghölzer.



    Cheers Angarvater

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  • Selbst ohne Beschläge ein schönes Ruder.


    Aga

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  • Sieht prima aus. Hatte das Ruder keine Turbulenzrille?

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Danke die Herren,


    @ A.P. Die in der Dokumentation des Neubaues dargestellten Quellen zeigen keine Turbulenzrillen, daher haben die neuzeitlichen Schiffbauer sie auch nicht eingearbeitet. Ergo: das Modell bekommt auch keine.


    Cheers Angarvater

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