Fehler bei PoB

  • Zitat von "Bonden"

    Der größte Fehler bei POB ist, dass er starb, ohne die Reihe mit mindestens weiteren zehn Bänden ordentlich zu beenden! :evil:


    Aye, Admiral,


    Du hast es auf den Punkt gebracht!


    Trotzdem: Three cheers for POB !!!


    Angarvater


    (wo bei allen guten Göttern haben sich die beiden Jungs mit den Krügen im Smiliegefilde versteckt?)

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Ihr vier habt ja alle so recht, auch für mich ist 'tödliches Riff' mit einer der besten Bände, gerade mit der Beschreibung des Tempels, der schonungslosen darstellung wie Politik funktioniert und der wunderbar maritimen Darstellung des Endes der 'Diane'.
    Besser und spannender kann man nicht schreiben, noch dazu ein klein wenig hintersinnger Humor (Die Geschichte mit Maturins Unterhose) und Grusel ist auch dabei, die zwei menschlichen Milzen (was ist die Mehrzahl von Milz? Egal).

    'Man muss das Unmögliche veruchen, um das Mögliche zu erreichen' Herrmann Hesse

  • Und hätte er keine "Fehlerchen" gemacht, hätten wir heute nichts zu diskutieren! ;)

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Der erwähnte Fehler in der Kontinuität bei O'Brian ist ja nicht nur hier und in den beiden Vorgängerforen ausführlich diskutiert worden. O'Brian hat glaube ich selbst einmal dazu Stellung genommen und erklärt, wenn er noch mal von vorne anfangen könnte, würde er die Geschichte weit vor dem Jahr 1800 beginnen, um mehr Zeit zur Verfügung zu haben. Er hat eben einfach nicht damit gerechnet, dass aus dem Roman "Kurs auf Spaniens Küste" mal ein 20-teiliges Werk werden sollte.

  • Wobei ich mich frage, wie erfolgreich die ganze Sache ohne diesen tollen Einführungsband gewesen wäre. Und dessen Handlung beginnt nunmal am 1.4.1800. Damit zweifle ich nicht seine Fähigkeiten als Autor an, sondern gebe einfach zu bedenken, dass künstlerischer Erfolg oft auch sehr viel damit zu tun hat, zur richtigen Zeit mit dem richtigen Stoff am richtigen Ort zu sein.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Auch ein Fehler war es halt erst so spät mit der Handlung zu beginnen, aber sein Genie zeigt sich eben auch darin diesen malus sehr einfallsreich wieder auszubügeln. Auch das chilenische Abenteuer ist somit eine logische Folge dieses Anfangsfehlers. Und diese Bände gehören ja wohl mit zu seinen besten.

    'Man muss das Unmögliche veruchen, um das Mögliche zu erreichen' Herrmann Hesse

  • Nachdem ich mal wieder Band 8 zur Hand genommen habe, fällt mir zu Beginn der "Ionian Mission" oder wie es in der deutschen Übersetzung heißt "Die Inseln der Paschas", dass PoB nach Stephens "Verwundung" im "Gefecht" mit der Jemappes davon spricht, Stephen sei bisher zweimal gefangengenommen wurde. Somit unterschlägt er mindestens eine, eigentlich zwei, Gefangenschaften:


    1. Band 1 - Nach dem Durchbruchsversuch mit der Sophie, Gefangennahme durch Christy-Palliere
    2. Band 3 - Der "Aufenthalt" auf Menorca in den Händen des französischen Geheimdienstes (da wir bei PoB nichts über die Umstände der Gefangennahme erfahren, könnte man diese beiseite lassen).
    3. Band 6 - Gefangennahme nach dem Seegefecht durch die Amerikaner
    4. Band 7 - Strandung vor der französischen Küste, Gefangennahme und Aufenthalt im Gefängnis des Temple in Paris

    Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem


    Karl Valentin

  • Zweimal geriet er nach einem Gefecht in Gefangenschaft, zweimal wurde er unter anderen Umständen verhaftet.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • ... und bei den Gefangenschaften nach den Seegefechten wird er nicht als Geheimagent enttarnt (oder ist eventuell noch keiner).


    Ich habe es nämlich so gelesen, dass sich das auf Gefangenschaften als Agent bezieht.

    George N. W. Cavendish-Bentinck (M.O.R.N.)

  • Will heißen: heutzutage einem der Autoren zu unterstellen, er habe keine/nicht viel Ahnung gehabt, finde ich insofern problematisch, als selbst die Forschung von vielen Dingen heutzutage nicht mehr eindeutig zu sagen weiß, wie man das damals überhaupt machen konnte...

    Andererseits gibt es heute (wieder) etliche Nachdrucke (elektroniosch von gescannten Originalen) der Standardwerke der damaligen Seemannschaft, u.a. auch Pruefungsfragen und richtige Antworten zu diesen shiphandling-Problemen.

  • Es ist ja nicht so, dass wir es ansonsten nicht bedauern - aber bei solchen Diskussionen erst recht und dreimal, dass unser guter Freund und Master Paul Quincy nicht mehr unter uns weilt. Für dich, ChiefMate, zur Erklärung: Uwe D. Minge, Übersetzer etlicher maritim-historischer Werke und in seinen letzten Jahren auch selbst erfolgreicher Romanautor (siehe hier), war bis zu seinem Tod ein aktiver User in diesem und dem Vorgängerforum. Das hier wäre wieder genau nach seinem Geschmack gewesen! :thumbup:

  • Wie wahr, da wird einem wieder bewusst das viele -und gerade Quincy- zu früh gehen.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Es ist ja nicht so, dass wir es ansonsten nicht bedauern - aber bei solchen Diskussionen erst recht und dreimal, dass unser guter Freund und Master Paul Quincy nicht mehr unter uns weilt. Für dich, ChiefMate, zur Erklärung: Uwe D. Minge, Übersetzer etlicher maritim-historischer Werke und in seinen letzten Jahren auch selbst erfolgreicher Romanautor (siehe hier), war bis zu seinem Tod ein aktiver User in diesem und dem Vorgängerforum. Das hier wäre wieder genau nach seinem Geschmack gewesen!

    Dear Bonden,
    danke fuer die Erlaeuterung, alas ich kannte Mr. P. Q. recht gut, obwohl ich ihn niemals persoenlich getroffen habe und aus beruflichen Gruenden einen Besuch in Falkensee immer verschieben musste. Wir waren ja auch Kollegen vom Fach. Ich hatte ihm seinerzeit einige etwas kritische Anmerkungen zu seinem ersten See-Husaren Roman geschrieben, und diese Korrespondenz fuehrte 1. dazu dass er mir seine weiteren Romane nach NZ sandte 2. Wir uns ueber manche seiner Autoren-Kollegen austauschten und gleicher Meinung waren.
    Er ist tatsaechlich zu frueh in die Tiefe gegangen.

  • Ich möchte mal zum eigentlichen Thema dieses Threads kommen, denn beim Hören von Duell vor Sumatra ist mir eine Merkwürdigkeit aufgefallen, die nicht in die Kontinuität der Handlung passt und ganz offensichtlich vom Lektorat übersehen wurde.


    Darum geht es: Nachdem die Surprise Bombay verlassen hat, trifft sie auf einen Ostindienfahrer, der von einem alten Bordkameraden Jacks kommandiert wird. Sie haben gemeinsam auf der Orion gedient. Als dieser Bordkamerad auf der Surprise von Jack begrüßt wird, steht auch Preserved Killick in der Nähe und wird ebfalls begrüßt, indem sich der Besucher nach Killicks Befinden erkundigt. Man kennt sich also, obwohl das ja eigentlich nicht sein kann, da sich Jack und Killick erst auf der Sophie kennen gelernt haben und es somit sehr unwahrscheinlich ist, dass Jacks Freund von der Orion Killick bereits begegnet ist.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Finde ich jetzt nicht so schlimm.
    Ich hab den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr im Kopf, aber hätter er Jack nicht zwischendurch treffen können und bei einem Dinner dann auch Killick ?


    Viel Interessanter finde ich in dem Gespräch die Sache mit dem Großmast.

    "We all came from the sea and it is an interesting biological fact that all of us have in our veins the exact same percentage of salt in our blood that exists in the ocean, and, therefore, we have salt in our blood, in our sweat, in our tears. We are tied to the ocean. And when we go back to the sea - whether it is to sail or to watch it - we are going back from whence we came."

    John F. Kennedy

  • Bei der Sache mit Killick müsste man einfach mal dessen Biographie verfolgen, er wird ja vor dem Zusammentreffen mit Jack auch ein (Dienst-) Leben gehabt haben.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Mir ist noch eine andere Merkwürdigkeit aufgefallen. Hat Jack nicht an der Schlacht bei Kap St. Vincent und bei Aboukir teilgenommen?
    Aber bei Camperdown war er auch dabei.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)