Alexander Kent – Die Feuertaufe 06/16

Literatur-Vorstellung Juni 2016:

Alexander Kent – Die Feuertaufe

Es dürfte weltweit keinen Autor maritimer Literatur geben, der so viele Bücher verkauft hat, wie Douglas Reeman, der seine berühmte Bolitho-Reihe unter dem Pseudonym Alexander Kent veröffentlicht hat. Angefangen hat bei ihm Alles mit der Aufarbeitung seiner eigenen Erlebnisse im 2. Weltkrieg. Das Buch hieß Schnellbootpatrouille und wurde ein Erfolg.

Zehn Jahre später wandte er sich, neben der sich durch sein gesamtes Schriftstellerleben ziehenden Weltkriegsthematik, der glorreichen Vergangenheit der Royal Navy zu und schuf die Figur des Richard Bolitho. Ebenso wie einst Forester seinen Hornblower als Kommandant eines Kriegsschiffes einführte, verfährt auch Alexander Kent mit seinem jungen Helden Richard Bolitho. Die begeisterten Leser verlangten bald nach mehr und es sollten weitere Bolitho-Romane folgen, die, von einer Ausnahme abgesehen, die weitere Entwicklung des Helden bis an die Flaggränge schilderten. Dann erreichte Bolitho den Rang eines Kommodore und somit drohte die berühmt berüchtigte Admiralsfalle, die es den Autoren ungleich erschwert, weiterhin spannende Geschichten über relativ unabhängig von der großen Politik agierende Kommandanten zu verfassen.

Alexander Kent reagierte darauf mit einem Rückgriff in die Vergangenheit, ein Weg, den auch Forester vor ihm gegangen ist. Mit dem Buch „Die Feuertaufe“ stellte er den jungen Richard Bolitho vor, der noch fast ganz am Anfang seiner Karriere stand. Zeitlich ist die Geschichte vor dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) angesiedelt.

Richard Bolitho gehört zu den wenigen Auserwählten, die zu Friedenszeiten eine der begehrten Fähnrichsstellen an Bord des Linienschiffes Gorgon erhalten. Sicherlich war dabei hilfreich, dass der Kommandant einst unter Richards Vater gedient hatte. Die Gorgon läuft in Richtung Westafrika aus. An der dortigen Küste treibt ein berüchtigter Pirat sein Unwesen und es gilt, ihn unschädlich zu machen. Dabei findet Richard Bolitho reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen und den zukünftigen Seehelden erahnen zu lassen.

Es handelt sich zwar nur um einen recht dünnen Band (203 Seiten), aber die wenigen Seiten genügen Alexander Kent, eine spannende und unterhaltsame Geschichte zu erzählen, die einen würdigen Auftakt zu einer der bekanntesten maritimen Romanreihen bildet.

Speedy

 

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